Mittwoch, 21. Oktober 2009

Ein Wochenende in Warstein - Teil 2

Ich schlafe keine fünf Stunden. Mein Dank gebührt dafür inbesondere Lars und Daniel, welche für knatternde Atemgeräusche in der oberen Ohrengegend gesorgt haben, sowie einem unserer Gäste von der Bodenriege. Der Übeltäter war Sascha, welcher lange Zeit das ganze Zimmer wach gehalten hat, weil er sich lautstark über die Schnarcher beschwert hat. Das wurde dann aber nach dem Aufstehen entsprechend quittiert in dem man ihn in seine Luftmatratze eingewickelt und zusammen getreten hat. Ein irrer Spass. Ich gehe mich danach erstmal waschen und Zähne putzen. Mir ist etwas mulmig und ich beschließe vor dem Frühstück ein Konterbier und eine Zigarette zu Rauchen, damit mein Körper direkt weiß woran er ist. Danach trinke ich noch ein weiteres Bier und es geht mir in Folge dessen immer besser. Das Frühstück lasse ich ausfallen weil ich keinen Hunger habe.

Gegen 11:00 beschließen Daniel, Cyo, Stefan, Bird, ich und zwei unserer Schlafgäste von letzter Nacht, namentlich Tim und Fabian (es hatte sich noch heraus gestellt das Fabian und ich zusammen im Basketballleistungskurs waren auf der Schule - verrückt), in die Innenstadt zu flanieren. Warstein ist definitiv auf dem wirtschaftlich absteigenden Zweig. Jedes dritte Ladenlokal ist leer geräumt und zur Vermietung frei. Traurig traurig. Wir kaufen beim großen Edeka Markt erstmal ein. Ich decke mich mit einem Sixpack Energydrinks zu, die anderen kaufen sich auch irgendwelche Softdrinks. Danach gönne ich mir eine Dönertasche, zum späten Frühstück sozusagen, und Tim sowie Fabian checken sich in der Zeit beim Asia to Go irgendwas abartiges.

Gegen 12:30 sind wir wieder in der Jugendherberge. In einer Stunde soll es bereits los zur Brauereibesichtigung gehen. Wir gammeln alle auf unserem Zimmer herum und ich spiele in diesem etwas Fußball und pose mit einigen Tricks herum. Dabei gehen zwei leere Bierflaschen zu Bruch und Falko bekommt einmal den Ball in die Fresse. Lars kommt irgendwann an und meint wir würden jetzt losgehen. Es regnet draußen also packe ich mich dick ein. Schwarzer Windbreaker, schwarze Cap, darüber die Kaputze eng zusammen gezogen. Ich sehe aus wie vom schwarzen Block. Sabrina verstaut noch Wegbiere und los gehts. 22 Leute sind wir die sich zur Besichtigung aufraffen konnten. Der große Rest will lieber in der Herberge rumgammeln. Wir laufen so 45min und kommen dann in der Warsteinbrauerei an. Wir kaufen uns eine Gruppenkarte und bekommen jeder noch eine Chipkarte mit vier Euro drauf, für welche wir uns zwei Bier kaufen können. Unsere Führung geht erst in einer halben Stunde los und um die Zeit zu überbrücken, gönne ich mir schonmal meine zwei Warsteiner Bier. Ich bilde mir ein das diese doppelt so gut schmecken wie gewöhnlich, weil ich sie natürlich frisch von der Brauerei bekomme.

Die Führungstour ist ätzend. Erst sitzen wir in einem Kino, welches sich dreht und müssen uns einen Infofilm angucken. Mir wird dabei etwas schlecht. Danach werden wir in einen Bus verfrachtet und über das Gelände durch etliche Fertigungshallen kutschiert. Samstags arbeitet natürlich keine Sau und alle Bänder stehen still. Sehr langweilig. Die Luft im Bus ist durch unsere Gruppe ziemlich Rauch und Alkohol verpestet, so dass irgendein Herr es nicht mehr aushält und den Notknpof drückt. Der Bus hält an, der Fahrer kommt nach hinten und fragt was los sei, den Rest bekomme ich nicht mit. Jedenfalls wird ein Fenster am Dach geöffnet und alle sind zufrieden. Der ganze Führungs-Spass dauert so 60min und am Ende wird uns eröffnet das für unsere Gruppe in der Aufenhaltshalle ein Tisch reserviert wurde und wir dort noch essen und trinken könnten.

Ich trinke nur ein paar Bier. Flüssig Brot halt, richtiges Essen wird eh total überschätzt. Es gibt einen DJ der sich selbst Käpt'n Käse nennt und sich für ganz toll hält. Stefan und ich halten ihn für stock schwul und buhn ihn regelmäßig aus wenn er mal wieder irgendeinen Schlager spielt. Wenigstens sagt die Schwutte regelmäßig die Fußballergebnisse durch. Am Nachbartisch sitzt ein Schalke Fan, der sich über den Sieg seines Vereins freut. Auch er wird von Stefan und mir gnadenlos ausgepfiffen. Endlich sind alle fertig mit essen und trinken und wir können den Rückweg antreten.

Wir statten der Kirmes noch einen kurzen Besuch ab, die an diesem Wochenende in Warstein stattfindet. Niemand möchte mit mir Wettschießen machen, noch Autoscooter fahren, die Dorfjugend anmachen oder andere lustige Sachen unternehmen. Ich bin etwas angepisst und kaufe mir eine Pizza. Danach gehts endgültig zurück zur Herberge.

Erfreut sehe ich als wir dort ankommen, dass bereits vor dem Haus ein Feuer gemacht und daneben ein Grill aufgestellt wurde. Ich stehe auf den Geruch von verbranntem Holz. Ich reihe mich in die Gruppe der Leute ein die um das Feuer stehen und lasse zur Freude aller meinen Flachmann kreisen. Danach muss ich ihn wieder auffüllen. Verdammte Saufziegen. Ich futter ein paar Würstchen im Brötchen mit viel Senf und Ketchup und gönne mir danach mein erstes Bier seit geschlagenen 2 Stunden. Eine harte Zeit.

Bisher hat niemand sonderlich Bock auf Party und der Aufenthaltsraum mit der Anlage ist total leer. Alle tummeln sich nur am Feuer oder in dem Raum vor der Küche. Einige spielen Karten, andere Meiern, ich unterhalte mich lange mit einem Mädel namens Ine und merke das diese ziemlich symphatisch ist. Sie fragt irgendwann ob ich Lust habe tanzen zu gehen, kein Problem. Wir gehen hoch, aber die Tanzfläche ist immer noch leer, ebenso wie der ganze Raum. Nur hinter dem DJ Pult sitzen der DJ und Rapha die sich beide gerade einen harzen. Der DJ legt ziemlich guten Rap auf, welcher aber nicht so tanzbar ist. Ine sieht das auch ein, verlangt aber das ich ihr später noch einen Tanz schulde. Auch kein Problem. Danach geselle ich mich zum DJ und Rapha, spliffe einen mit und werde von besagtem DJ (irgendwie habe ich den Namen vergessen) für den 30.10 auf eine Releaseparty des neuen Albums seiner Hip Hop Crew eingeladen. Da die Jungs echt überraschend gut sind und meinen Nerv für Storytelling gut treffen, sage ich zu.

Ich gehe wieder auf unser Zimmer um meinen Flachmann aufzufüllen. In diesem (also dem Zimmer) liegt bereits Cyo, der vor sich hin schnarcht und Sabrina, welche über akute Kopfschmerzen klagt. Die ersten hat es also schon erwischt. Bedauerlich. Ich merke auch wie ich müde werde, bin aber festen Willens mindestens bis 03:00 durch zu halten und gehe erstmal an die frische Luft. Es wird immer noch gegrillt, auch wenn die Runde schon kleiner geworden ist. Stefan, Jonas und ich streiten darum wer sich traut über die große Eisenschüssel zu springen in dem das Feuer ist. Jonas meint er könnte das aus dem Stand heraus, ich wette mit zehn Euro dagegen, hoffe aber trotzdem das er es schafft, ansonsten würde das etwas unschön werden. - Ich bin um zehn Euro ärmer. Ich Depp.

Es ist halb drei und ich sitze an einem Tisch. Mir gegenüber wieder Marleen und Mona die sich beide prächtig amüsieren und wild gestikulierend über dumme Witze lachen. Ich finde das alles sehr unlustig. Bin wohl nicht betrunken genug, was wiederum bedauerlich ist, aber ich habe auch keine Lust diesen Zustand zu ändern. Kurz laufe ich noch eine Runde durch das Haus, halte hier und da etwas Smalltalk und gehe dann pennen. Wenig später kommen auch die anderen und machen ordentlich Radau dabei. Ich kann nicht einschlafen, wir unterhalten uns alle über endlosen shice, ich rauche mir mit Lars noch eine Tüte im Bett damit ich endlich müder werde und plötzlich ist es schon 06:00. Arghs. Wie kann das denn sein? Ich beschließe endgültig die Augen zu zu machen.

Bild1: Chillen und Bierchen trinken. Von links nach rechts: bozzo, Sabrina, Marleen, Cyo, Bird und Stefan
Bild 2: vorne - Daniel, links nach rechts: Bird, bozzo, Falko - alle beim dancen
Bild 3: Sabrina, bozzo und Cyo unterhalten sich über weltbewegende Themen























11:00 am nächsten Morgen wache ich auf. Die Luft ist stickig im Zimmer. Ich ziehe mir schnell was an und gehe erstmal auf Toilette. Als ich frisch gewaschen wieder komme ist Stefan auch schon auf und wir gehen draußen die obligatorische gute Morgen Kippe rauchen. Vor der Tür nehmen wir den wagen Geruch von frischen Aufbackbrötchen wahr. Fuck yeah. Ich habe ziemlichen Kohldampf und futter drei von den Dingern. Danach geht es ans Aufräumen. Sämtliche Flaschen werden in Kästen verfrachtet. Zu mehr Arbeit habe ich keine Lust. Stefan auch nicht und wir drängen Sabrina das wir endlich nach Hause fahren sollen. Sabrina hat ein einsehen mit uns, die Sachen werden in ihr Auto gepackt und es geht wieder ab gen Heimat.

Zu Hause gönne ich mir erst einmal eine warme Dusche. Und damit es nicht ganz offtopic wird spiele ich an dem Tag auch noch 1k Hände auf NL200 und gewinne 3,5 Stacks, die ich Montag und Dienstag aber schon mehr als übel, dank nen paar bösen Beats, verdonkt habe. Hooray. Bin jetzt keine 8 Stacks mehr diesen Monat auf NL200 up. Ziemlich mies alles, aber das Leben geht weiter. Immerhin brauche ich jetzt nur noch 16k VPP zum Supernovastatus, was mich aber nur wenig tröstet. Ich hatte mir mehr vorgenommen für den Monat.

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